Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich mir für 2022 ein hohes Ziel gesetzt habe: Eine Runde Golf mit weniger als 80 Schlägen zu beenden.
Mein Heimatclub ist sicher nicht der einfachste Platz für dieses Ziel, aber dafür kenne ich ihn sehr gut. Mit gutem Kurs-Management und konstanten Schlägen (und ein wenig Glück), ist es nicht vollkommen ausgeschlossen. Mein Handicap von 19 sieht eigentlich einen Score von ca. 91 vor (Schwierigkeitsgrad mal ausgenommen). Ich müsste also 12 Schläge unter meinem WHS spielen. Das ist schon nicht ganz einfach 😉
Zwischenergebnis 1 – ein sehr gutes Spiel auf unserem Kurzplatz
Der Eselspfad gehört auch zum Hohenhardter Hof und eignet sich sehr gut für Anfänger. Dort spielte ich am 31.5. gegen Abend eine Runde allein. Es war tolles Wetter und eine schöne Stimmung. Nach 6 Bahnen realisierte ich dann – alle Bahnen Par gespielt!
Nun lagen noch die schwersten Bahnen vor mir: 7 und 8. Erstere ist ein Par 4 mit einem Dogleg links. Der Abschlag geht aus einer schmalen Schneise und dort sind schon viele Bälle verschwunden. Also auf geht’s und konzentrieren! Leider wartete der Greenkeeper am Rand – keine tolle Situation für einen entspannten Abschlag. Doch oh Wunder, mein Holz 5 ging direkt in den Knick und mein Eisen danach direkt aufs Grün. Ein langer Putt vor mir und der blieb prompt zu kurz, weil das Grün gerade bewässert worden war – ich hatte keine Ahnung davon. Der zweite Putt war schwer, doch ich nahm mir Zeit (und ignorierte den Greenkeeper, der schon wieder aufgetaucht war!). Tatsächlich fiel der Putt zum Par.
Bahn 8 ist ein Par 3 – hier lege ich normalerweise vor, weil es sehr eng dort ist. Doch in diesem Fall ging ich auf Angriff, der prompt in die Hose ging: Den Ball verzog ich nach links, unterhalb vom Grünbunker, direkt am Rand vom Rough und tief hängenden Ästen 🙁 Na super.
Doch mein Ehrgeiz war geweckt und ich prügelte den Ball mit dem Lob-Wedge hoch zum Grün – nur ca. 2,5 m an die Fahne. Allein diesen Schlag werde ich nie vergessen.
Leider berechnete ich zu wenig Break und erst der zweite Putt fiel ins Loch. Ein Bogey. Doch noch ist es nicht vorbei – ein Birdie auf der 9 ist durchaus möglich!
Den nächsten Abschlag verzog ich enttäuschenderweise wieder nach links. Ich fand ihm im dichten Randbewuchs am Weg. Mit einem beherzten Schlag ging der Ball wieder aufs Fairway. Bedauerlicherweise mit einem Baum Richtung Grün direkt im Weg. Um es kurz zu machen, mit dem vierten war ich auf dem Grün und benötigte noch 2 Putts. Das war es dann mit der perfekten Runde.
In der Summe brauchte ich also 32 Schläge – 3 über Par, 15 Brutto und 24 Netto.
Ein tolles Ergebnis. Im PC-Caddie kann man ja das Handicap ändern – das tat ich so lange, bis im Netto-Ergebnis eine 18 stand. Mein Handicap wäre mit diesem Spiel „6“! Damit wäre eine „unter 80 Runde“ vollkommen realistisch.
Hätte, hätte Fahrradkette 😉
Zwischenergebnis 2 – die ersten 9 auf dem großen Platz
Ein paar Tage später war ich wieder abends unterwegs und spielte die ersten 9 vom Hohenhardter Hof mit alten und neuen Bekannten im Flight. Die Runde verlief sehr harmonisch, das Wetter war toll und die Abend-Stimmung mega. Ich spielte einfach mein Spiel, führte schöne Gespräche und beendete die 9 Loch mit einer 42 – nur 5 über Par! 13 Brutto und 25 Netto. Dabei sind die ersten 9 bei uns sehr anspruchsvoll. Auch hier machte ich den PC-Caddie-Test: Mein Spiel entsprach einem Handicap von 6,7!
Zwischenergebnis 3 – ohne Holz und Driver – ein unglaublicher Start auf 18 Loch
Am 30.6. spielte ich in einem 4er-Flight eine Runde mit Freunden am Vormittag. Heike, Marlen und Rainer (der Clubmanager) waren dabei. Das besondere diesmal: Holz und Driver blieben im Bag bzw. Spind – ein Versuch wert?
Ans erste Loch ging es ohne Einschlagen – es ging ja um nichts. Der Abschlag mit dem Hybrid war mäßig, doch auf dem Fairway. Anschließend folgten zwei gute Hybrids bis aufs Grün. Ein Putt und es ging mit einem Birdie los.
Der Abschlag an der 2 ging hoch in die Luft, überwand die Grünbunker und liegt zum Birdie auf dem Grün 🙂 Leider blieb der Putt etwas zu kurz und es war „nur“ ein Par.
Die Bahn 3 ist die schwerste (HCP 1) und verlangt viel Länge und Präzision. Gerade beim Grün wird es eng und „bunkerig“. Mein Abschlag war mies, doch die zweiten danach perfekt. Die 125 Meter-Annäherung landete 1 Meter an der Fahne – Par!
Bahn 4 – ein Par 5 – verlief einigermaßen stabil, doch das Par schaffte ich nur über ein gutes „up and down“.
Nach 4 Löchern lag ich einen unter Par – das gab es noch nie!
Bahn 5 – ein Par 3 – ist so lang, dass ich ein Par so gut wie nie schaffe. Schon gar nicht ohne Driver und Holz. Es wurde also ein Bogey und ich lag damit genau even Par.
Bahn 6 und 7 – verliefen normal – Bogey.
Bahn 8 machte mir der eingestellte Wasser-Sprenger Probleme und ich hangelte mich durch den Waldrand dran vorbei – Double-Bogey.
Bahn 9 hätte ich trotz miserablen Abschlag noch retten können. Doch schon wieder blieb mein Ball im Wasser vor dem Grün hängen. Double-Bogey.
Weiter möchte ich hier gar nicht berichten – die restlichen Bahnen verliefen normal und ich brachte eine 87 mit 44 NP heim.
Erwähnenswert ist eben der Anfang, der mir aufzeigte, dass eben doch etwas möglich ist, was ich bisher nie für möglich gehalten hätte: Mit stabilem Spiel OHNE Driver und Holz einen professionellen Score notieren!
Sollte eine Runde unter 80 möglich sein? Was meint Ihr?