Am 3. und 4. September war es so weit: Die Clubmeisterschaften starteten am Hohenhardter Hof in Wiesloch. Die Woche zuvor hatte ich geübt: Eisen 6 und 7 und meine Wedges, die in letzter Zeit immer zu weit nach links gingen. Außerdem noch 2 Proberunden.
Meine Strategie: Wieder ohne Driver und Holz – Clubmeisterschaften werden im Zählspiel-Modus gespielt!
Um 10:30 startete ich mit 2 Mitstreitern. Einer davon war mir gut bekannt; ihn musste ich im ersten meiner Turniere zählen. Da er sich ein auch ein Cart gemietet hatte, haben wir kurzentschlossen „zusammen gelegt“ und teilten uns einen Wagen.
Leider spielte ausgerechnet an diesem Tag das Wetter nicht mit und die ersten 7 Bahnen waren wir dem strömenden Regen ausgesetzt. Nun gut – wir machten das beste draus.
Auf Bahn 1 lief alles nach Plan – zwar kein GIR, aber immerhin ein solides Bogey wurde notiert.
Weiter ging’s zum Abschlag der Zwei. Verdammt, dieser war wieder weit hinten gesetzt. Also musste mein Eisen 6 herhalten, um längenmäßig auf Nummer sicher zu gehen. Leider waren in den letzten Runden meine Bälle immer zu kurz geflogen und landeten im Grünbunker davor. Diesmal also volle Pulle – dachte ich – und der Ball flog mit aller Gewalt nach links in den Abhang Richtung Gebüsch und dahinter der Penalty-Area. Na super. Wir also mit dem Cart (mit mir am Steuer) Richtung vermuteter Ball-Lage. Links vom Grün geht es einen Hang hinunter und dort sollte er sein. Plötzlich sah ich ihn aber schon viel früher aus dem Augenwinkel heraus und drückte die Bremse. Hoppla – auf einmal begann eine Rutschpartie. Ich lenkte, bremste, doch der Wagen dreht sich und wir rauschten rückwärts auf einen Baum zu! Im letzten Moment kam der Wagen zum Stehen und wir konnten aufatmen. Was für ein Schreck.
Etwas benommen ging ich zu meinem Ball und sondierte die Lage. Ein voller Schwung ist nicht drin, dafür liegt er zu sehr im Gebüsch. Ein Chip sollte aber gehen. Hauptsache, er schafft es über den Bunker! Tatsächlich treffe ich den Ball und komme mit einem Bogey davon. Das war mal ein Start!
Die weiteren Bahnen verliefen von spektakulär bis furchtbar: Tatsächlich habe ich auf 3 Bahnen Putts aus ca. 40 cm daneben gesetzt! Auf der 14 schlug ich einen Ball ins Aus – vermutlich weil wir ewig warten mussten und ich irgendwie nicht bei der Sache war. Auf der 16 landete meine Annäherung im rechten Grünbunker – dieser ist sehr gefürchtet, weil er besonders steil ist. Der Schlag war nur ca. 30 cm zu kurz – er traf die obere Kante, blieb kurz hängen, um dann runterzufallen. Mit einem Sandwedge beherzt draufgehauen und siehe da, der Ball landet auf Fahnenhöhe auf dem Grün. Danach rollte mein Putt nach ca. 4 Meter ins Loch – PAR gerettet!
Nach der Runde kamen damit 95 Schläge und 33 Netto-Punkte raus. Bis auf ein Triple-Bogey eigentlich ganz gut. Immerhin unter 100 und keine 10 notiert 🙂

Am Samstagabend kam dann die SMS mit der Nachricht: 11:30 geht’s weiter mit 2 Herren, die ich aus dem Mens-Day kenne, zumindest vom Sehen. Das Wetter war perfekt und wieder startete ich mit einem Cart die Runde (da ich die Woche vorher viel trainiert hatte, schmerzte mein Knie und ich wollte nichts riskieren).
Die ersten zwei Bahnen waren sehr zäh. Ich hatte an der 1 zwar gute Schläge, doch am Grün unterschlug ich einen Chip und startete mit einem Double-Bogey. An der 2 haute ich natürlich wieder nach links und hackte mich durch das Gebüsch, um dann das erste Triple-Bogey zu notieren. Na bravo, so schlecht hatte ich schon lange nicht mehr gestartet.
Nun ging es darum, die Nerven zu bewahren und das Spiel zusammenzuhalten. Konzentriert ging ich weiter ans „Werk“ und nachdem ich die ersten soliden Bogeys gespielt hatte, kam auch mein Selbstvertrauen zurück. Die Bälle fielen heute gut ins Loch – der Putter lief gut!
Es folgten sogar drei Pars, die meinen guten Putts geschuldet waren.
Auf den zweiten Neun gelangen mir noch sehr gute Annäherungen: Auf der 10 – einem Par 3 – verhackte ich den Abschlag und brachte danach eine 100 Meter-Annäherung 2 Meter an die Fahne: PAR gespielt.
Lediglich die 17 brachte mir noch ein Triple-Bogey. Hier verschlug ich wiederum den Abschlag – wir mussten ewig warten und irgendwie konnte ich den Kopf nicht freikriegen. Ich hätte warten müssen oder jemand anders vorlassen müssen. Doch man ist halt nur Amateur 😉
Die 18 war noch besonders – hier warteten am Grün die Teilnehmer, die bereits fertig waren neben ein paar Interessierten. Das bedeutete Annähern und Putten unter Beobachtung! Die 18 ist ein PAR 4 mit leichtem Dogleg nach rechts und zwei Bunkern vor dem Grün. Außerdem fällt die Bahn nach rechts ab und gerne verschwinden die Bälle dorthin ins Aus. Mein Abschlag landete Mitte Fairway, doch zum Grün müsste ich über die Ecke / Bäume spielen auf eine Länge, die mir nicht behagte. Also legte ich vor und der Ball landete ca. 45 Meter vor der Fahne. Mit dem Rücken zum Publikum nahm ich mein Lob-Wedge und dachte mir: Ok, das ist meine Lieblingslänge und mein Lieblingsschläger, zeig den Leuten mal, was du drauf hast. Und tatsächlich traf ich den Ball optimal und er landete ca. 1 Meter an der Fahne. Jubel brach aus und mein Name wurde gerufen – das fühlte sich wirklich stark an!
Auch den Putt brachte ich unter und konnte damit 8 PARS und 39 Nettopunkte erspielen. Beide Spiele zusammengenommen, hatte ich damit genau mein Handicap gespielt. Dass ich damit in meiner Klasse der erste Netto-Sieger werden würde, hätte ich niemals gedacht, rundete aber das Ereignis damit super ab 😉
Wie sind Eure Meisterschaften gelaufen?
