Schon wieder ein Turnierbericht. Diesmal über zwei 9-Loch-Turniere am Golfclub Hohenhardter Hof. Der Club liegt in der Nähe von Wiesloch und ist bekannt für seine schöne Lage und die anspruchsvollen Bahnen (die gerne auch einen guten Drive unter die Bäume rollen lässt). Jedenfalls ist dies mein Heimatclub und ich spiele ihn sehr gerne.
Joka-Cup am Freitag, den 13.!
Um 17 Uhr fing es mit Kanonenstart an Loch 3, dem schwersten, an. Die ersten 9 des Platzes werden insgesamt schwerer eingestuft, ganz teilen kann ich diese Ansicht nicht. Auch auf den zweiten 9 gibt es Herausforderungen …
Die Flightpartner kannte ich alle nicht, doch schon nach kurzer Zeit entstand eine angenehme Stimmung. Mein Spiel ging auch entspannt los. Die erste Bahn brachte 2 Nettopunkte, die nehme ich gerne! Doch auf der nächsten rollte der insgesamt sehr schöne Schlag den Hang hinab direkt zu einem Baum – leider nur linkshändig spielbar. Das hatte ich geübt und problemlos lag ich wieder auf dem Fairway, doch eben mit einem Schlag mehr als sonst. Insgesamt ein Double-Bogey und 1 NP.
Dann ging es sehr gut weiter. Nach und nach sammelte ich meine Punkte, doch leider fielen die Putts nicht so gut. Pars gab es somit keine. Dann kam noch ein Fehlschlag dazu, der meinen Ball in den Bunker schickte – völlig unnötig, ich hatte die Hanglage übersehen. Sonst lief alles nach Plan.
Doch dann kam die Misere auf Bahn 9, einem Par 5. Ich lag mit dem zweiten 110 Meter vor dem Grün in einer Senke vom Dogleg und wollte den Ball eigentlich nur gemütlich vorlegen. Doch dann? Ein Socket, der den Ball ins hohe Gras kurz vor einem Gebüsch schickte. Immerhin noch da, wenn auch schwer spielbar. So kam es dann zu einem Luftschlag und einem „gequälten gerade noch aufs Fairway“-Schlag. OK, das war es mit den 2 NP, jetzt heißt es zusammenreißen und wenigstens noch 1 Punkt holen. Tatsächlich gelang mir ein 75-Meter-Pitch, der 2 Meter an der Fahne liegen blieb. Meine Nerven hielten stand und ich brauchte nur einen Putt: 7 Schläge und 1 NP – puh.
Nun kamen noch zwei Bahnen, die ich persönlich als neutral einstufe. Bahn 1, ein Par 5, und ich lag mit dem dritten kurz vor dem Grün. Leider ein Bunker zwischen mir und der Fahne und ich Idiot gehe auf Nummer sicher, obwohl meine Annäherungen meistens sehr gut sind. Jedenfalls pitche ich den Ball links an der Bunkerkante vorbei und er liegt links 2,5 Meter an der Fahne. Hätte ich gleich die Fahne anvisiert, wäre der Putt sicher gewesen. So schaffte ich bedauerlicherweise nur einen 2-Putt und immerhin 2 NP.
Jetzt lag es an der letzten Bahn, ob es mit dem Handicap besser wird – so schätzte ich die Lage ein, da ich nicht wirklich mitgerechnet hatte. Jedenfalls ging der Abschlag zu weit und landete links vom Grün. Egal, annähern kann ich und tatsächlich gelang mir ein genialer Chip dicht an die Fahne. Doch was dann? Natürlich vergab ich den Putt und notierte 4 Schläge. Später dann die Ernüchterung: 18 Nettopunkte.
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Auch dieses Turnier ging nur über 9 Loch – diesmal die zweiten 9 vom Hohenhardter Hof. Ich startete von Bahn 15 zusammen mit dem Clubmanager Rainer (Fuchs), Heike und Jens. Bis auf Jens kannte ich alle, auch wenn ich natürlich etwas nervös war, mit dem Manager zusammenzuspielen. Am Abschlag merkte ich zwar nichts davon, doch der Ball anscheinend doch. Er flog sehr schön, sprang aber dann fröhlich ins hohe Rough. Nach einem guten provisorischen fand ich ihn wieder (leider?). Er lag gar nicht schlecht und ein Befreiungsschlag beförderte ihn hoch hinaus – 20 Meter weiter – ins immer-noch-Rough. Ok, weiter geht’s. Der nächste Schlag brachte ihn 25 cm näher zum Fairway – hmm. Also lieber etwa mehr Wumms? Sehr gern. Und dann? Er war weg. Meine Mitspieler hatten nichts gesehen. Das Rough war an dieser Stelle sehr dicht und ich konnte beim besten Willen den Ball nicht mehr finden. Egal – einen Strich hätte ich auf dieser Bahn sowieso bekommen.
Ein toller Start, gerade auf meiner Lieblingsbahn, wo ich auch gerne mal Birdie spiele, so ein Fiasko. Nun gut, die nächste Bahn ist ne Bank. Ich jagte den Drive dicht vor die Grünbunker – bravo, geht doch! Doch dann machte ich einen Chip, der gefühlte 100 Meter zu weit war. Also bitte, was ist denn jetzt los? Nun gut, ich notierte ein Bogey und im Kopf, dass gerade meine „Punktemachbahnen“ gelaufen sind und ich mich nun bitte mal zusammen reißen sollte.
Die nächsten zwei Bahnen hielt ich mich an meinen Vorsatz – immerhin und es gab 5 NP dazu. Dann fand ich mich aber schon wieder im Rough wieder. Wie kam ich dahin? Natürlich eigene Doofheit, aber mehr sage ich nicht. Jedenfalls wollte ich es diesmal besser machen. Die Lage war nicht soo schlecht und ich konnte sogar das Grün sehen. Konzentriert schwang ich mein Gap-Wedge und schwups landete der Ball auf dem Grün. Nach 2 Putts gab es 2 NP – puh!
Die nächsten Bahnen liefen alle sehr konstant und ordentliche Putts rundeten das Ergebnis ab; sogar ein Par 5 spielte ich par trotz Hanglage vor dem See – sehr nice. Jetzt blieb nur noch eine Bahn übrig. Ans Handicap hatte ich schon gar nicht mehr gedacht und als ich mit dem zweiten vor dem Grün lag (im hohen Gras), zeigte mir mein Laser 34 Meter. Das liegt zwischen Lobwedge und Sandwedge, wenn ich es zu 50 Prozent spiele. Blöd, was mache ich jetzt? Die Entscheidung fiel auf ein 75 % Lobwedge, welches leider zu weit und auch noch nach links abbog. Schade, hätte ich mal berücksichtigt, dass aus hohem Gras die Bälle weiterfliegen. Gewusst ja, gekonnt nein.
Nach einem schönen 3-Putt kam enttäuschenderweise ein Double-Bogey auf die Scorekarte. Wieder mal 18 Nettopunkte. Zu meiner Überraschung machte ich damit aber trotzdem den zweiten Platz in meiner Handicap-Klasse 🙂
Hätte, wäre usw. Trotz allem waren es geniale Spiele! Es ist wirklich toll, wenn man plötzlich Leistung abrufen und das Steuer herumreißen kann. Klar gelingt das nicht immer, aber es gibt einem mentale Stärke. Beim nächsten Turnier weiß man nach einem schlechten Schlag: Egal, ich kann es trotzdem noch schaffen! Und spannender ist es dadurch alle Mal 😉
*Joka-Cup: Eine Turnierreihe, die über das gesamte Jahr geht. Es gibt keine Siegerehrung nach dem Turnier, sondern am Ende der Saison eine Best-of-Wertung aller Bahnen. Hier findet man mehr Informationen dazu: https://www.golf-emotion.eu/