Golfausrüstung – was braucht der Anfänger?

In jedem Sport stellt sich der Anfänger folgende Fragen – das ist auch beim Golfen nicht anders:

  • Was benötige ich am Anfang, um in der Sportart einigermaßen Leistung zu erbringen?
  • Was muss ich beachten, um meiner Gesundheit nicht zu schaden?
  • Wie verhalte ich mich am besten, um als Anfänger nicht unangenehm aufzufallen 😉
  • Und natürlich: Was kostet das alles?!

In diesem Artikel werden nicht all diese Fragen geklärt. Es soll nur um die Ausrüstung und die Kosten derselben gehen.

Was gehört zur Grundausstattung eines Golf-Anfängers und was kostet es?

Hier die absolut notwendigen Dinge, die man für ein Golfspiel benötigt:

  • Golfschläger
  • Golfbag
  • Golfbälle
  • Tees
  • Pitchgabel
  • Ballmarker
  • Golfkleidung

Optional sind folgende:

  • Golftrolley
  • Handschuh
  • Golfschuhe
  • Regenschirm
  • Laser-Entfernungsmesser
  • usw.

1. Golfschläger

Zu einem Satz Golfschläger gehören maximal 14 Schläger (denn mehr sind auf einer Golfrunde nicht zugelassen). Diese Schläger werden eingeteilt in die Gruppen: Driver, Hölzer, Eisen, Wedges und Putter.

In meinem Anfänger-Golfkurs wurden alle Teilnehmer mit einem sogenannten Halbsatz ausgerüstet: 1 Holz, Eisen 5,7 & 9, Pitching- und Sand-Wedge und Putter. In der Summe also nur 7 Schläger – das reicht völlig! Man wird sowieso schnell feststellen, dass es einen „besonderen“ Schläger gibt, mit dem man am besten umgehen kann. Meistens ist es das Eisen 7. So war es bei mir auch.

So einen Anfänger-Satz inklusive Golfbag hätte ich vom Golfclub schon für 150,- Euro erwerben können! Im Handel hätte ich mehr ausgegeben. Selbst bei all4golf.de kosten die günstigsten Einstiegssätze 199,- Euro. Aber nicht jeder Golfclub bietet so gute Konditionen..

Ich habe mich nach dem Probe-Special dazu entschieden, die Schläger nicht zu kaufen, sondern mir ein eigenes Set zusammenzustellen. Auch mein Pro ist der Meinung, dass ein Einstiegssatz nur für Hobby-Golfer ist. Wer intensiv spielt (ca. 3 Mal die Woche oder mehr) sollte lieber Eisensatz, Holz, Driver und Putter einzeln kaufen.

Tipp für den Anfänger

Bevor Sie sich nicht sicher sind, ob der Sport wirklich etwas für Sie ist, kaufen Sie keine umfangreiche Schlägerausrüstung! Nehmen Sie die Leihschläger vom Golfclub und testen Sie erstmal. Wenn Sie Gefallen finden, fangen Sie mit 3 gefitteten Schlägern an: Eisen 7, Sand-Wedge und Putter. Gefittet bedeutet, dass Länge, Art des Schlägerschaftes und Neigung des Schlägerkopfes genau an Ihre Körpergröße und Beweglichkeit angepasst worden sind.

Leider verstehen Golfgeschäfte und Golf-Trainer unter Fitting alle etwas anderes. Nur wenige geben sich wirklich Mühe, sondern geben stattdessen dem Probanden nur verschiedene Schläger in die Hand und wenn damit das Gefühl entsteht, dass er gut funktioniert, wird er als gefittet angesehen.

Zum Thema Fitting werde ich mich an anderer Stelle nochmal ausführlicher äußern.

2. Golfbag

Golfbags werden in Cartbags und Standbags unterschieden. Letztere sind für den Anfänger oder sportlichen Spieler gedacht. Man trägt das Bag und kann es über 2 Standbeine bequem abstellen. Ein Cartbag kann man auch tragen, hat aber keine Beine, ist schwerer und dafür gedacht auf einem Golfcart befestigt zu werden. Dafür ist es größer und man kann mehr unterbringen.

Wenn Sie nicht schon ein Anfängerset mit Bag gekauft haben, kostet Sie ein Standbag ab 50,- Euro aufwärts.

3. Golfbälle

Am Anfang werden Sie viele Bälle verschlagen und nicht wieder finden! Das ist frustrierend – ich weiß. Doch es ist auch kostspielig. Daher kaufen Sie lieber günstige Bälle als die Titleist Pro V1x für knapp 5,- Euro pro Stück.

Doch tun Sie sich den Gefallen und spielen nur eine Ballsorte. Bälle verschiedener Hersteller sind unterschiedlich aufgebaut, sind weicher oder härter und haben ein unterschiedliches Spin-Verhalten. Das kann Sie als Anfänger nur weiter davon entfernen, Ihre Spielart selbst zu bewerten oder zu beobachten.

Es gibt auch Lake-Bälle für wenige Cent, damit liegen Sie am Anfang auch umwelttechnisch auf der richtigen Seite 😉

Zum Thema Golfbälle habe ich übrigens hier noch einen Bericht verfasst.

4. Tees

Tees sind kleine Holz- oder Plastik-Stifte, auf die man beim Abschlag den Ball setzen kann. Dieser liegt dann etwas höher und kann dadurch besser getroffen werden.

5. Pitchgabel

Wer im hohen Bogen seinen Ball auf das Grün schlägt, hinterlässt in der Regel eine sogenannte Pitchmarke (eine kleine oder größere Delle im Rasen). Diese kann (nein muss!) man mit der Pitchgabel reparieren.

6. Ballmarker

Den Ballmarker legt man als Markierung für den eigenen Ball auf dem Grün, falls er für einen anderen Mitspieler im Weg liegt.

Pitchgabel und Ballmarker kann man im Pro-Shop oder am Empfang des Golfclubs erwerben. Ich nutze als Ballmarker übrigens eine Unterlegscheibe aus dem Baumarkt 😉 Manch einer hat auch schon Silber-Münzen oder alte 5 Mark-Stücke gesehen.

7. Golfbekleidung

Im Golfsport geht es sehr konservativ zu. Trainingsanzüge und löchrige Hosen führen zu Platzverweisen.

Glücklicherweise muss man nicht gleich in umfangreiche Kleidung investieren. In der Regel reicht eine bequeme Hose (wenn möglich aber keine Jeans und auf keinen Fall eine Trainingshose!), ein Polohemd, eine Regenjacke und Sportschuhe. Alles Dinge, die man normalerweise eh schon besitzt.

Sie sehen, schon mit 300,- Euro ist man in diesem Sport dabei. Soviel kostet schon eine gute Ausrüstung fürs Joggen 🙂

Wer noch mehr Komfort möchte, kann zu diesen Dingen greifen:

8. Golf-Trolley

Wer mal 18 Loch gelaufen ist, weiß wie anstrengend das ist! Da ist man über jede Form von Erleichterung dankbar. Ein Trolley ist da extrem hilfreich. Dies ist ein Wagen, auf dem man das Bag befestigen kann und dann hinter sich herzieht (pull-) oder vor sich her schiebt (push-Trolley). Letztere sind teurer, aber ergonomischer, da das „Ziehen“ den Arm sehr beansprucht.

Die Luxus-Variante ist dann ein E-Trolley. Hier wird mittels Batterie und Motor der Trolley angetrieben. Also mit null Aufwand bewegt 🙂 Leider wird es damit auch gleich um einiges teurer. Von 800,- bis 5000,- Euro reicht da die Spanne. Günstigere Anbieter gibt es auch, doch einen Blei-Akku möchte ich heute nicht mehr empfehlen.

9. Handschuhe

Viel günstiger kommt man mit diesem Equipment weg: Für ab 10,- Euro schützt man seine linke Hand (als Rechtshänder) und die rechte Hand (als Linkshänder) vor Blasen und Belastung. Zusätzlich liegt damit der Schläger besser in der Hand und kann weniger verrutschen.

10. Golfschuhe

Sobald der Platzzustand schlechter ist durch zum Beispiel Regen und Nässe, macht es sich schnell bemerkbar, wenn man keinen festen Stand in der Schwungbewegung hat. Ein Rutschen ist unvermeidlich und schon wird der Ball nicht mehr richtig getroffen. Schlimmstenfalls verletzt man sich sogar. Für solche Bedingungen würde ich auf jeden Fall Schuhe mit Softspikes empfehlen (Hard-Spikes sind schon lange verboten). Diese graben sich gut in den Boden und man steht deutlich stabiler.

Es gibt noch Golfschuhe mit Noppen-Sohle, die in der Regel sehr bequem sind, doch bei schlechter Witterung keinen guten Stand bieten. Ich habe von jeder Art ein Paar – für jedes Wetter eines.

11. Regenschirm

Natürlich kann man jede Form von Regenschirm verwenden. Doch wer einen Trolley im Einsatz hat, möchte den Schirm sicher auch daran befestigen. Und da passen dann eben nur Schirme, die keinen Bogen am Ende / Griff haben. Auf ausreichenden UV-Schutz sollte man auch achten, weil man gerne mal 4-5 Stunden durch die Sonne läuft. Dann kann man den Schirm noch als Sonnenschirm verwenden.

12. Entfernungsmesser

Wer ein stabiles Golf spielt, kennt die Weiten, die man mit seinen Schlägen im Durchschnitt erreicht. Sicherheitshalber überprüft man diese noch mit dem Golf-Trainer. Der Entfernungsmesser ist dann auf dem Golfplatz eine enorme Unterstützung. Dieser zeigt anhand von GPS die Entfernung zum Wasserhindernis, zum nächsten Bunker, zum Grün-Anfang und -Ende an. Aus diesen Werten kann man dann eine Schlägerwahl ableiten.

Solche Mess-Geräte sind zum Beispiel Golfuhren (Apple Watch mit App, Garmin Approach Golf Uhr oder Samsung-Golf-Uhr) oder Laser (Bushnell oder golflaser).

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